Brandenburger Europagespräch: Zwischen kollektiver Depression und neuem Aufbruch - Frankreich nach den Wahlen

Im Rahmen der Brandenburger Europagespräche werden aktuelle Themen der europäischen Agenda, die für das Land Brandenburg von besonderem Interesse sind, in einem straffen Diskussionsformat von zwei bis drei Stunden behandelt.

    Datum

    30. Mai 2017, 00:00 - 30. Mai 2017, 00:00

    Am 30. Mai 2017 fand ein Brandenburger Europagespräch zum Thema "Zwischen kollektiver Depression und neuem Aufbruch. Frankreich nach den Wahlen" im Schloss Genshagen statt. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen nach Ursachen und Folgen des Wahlsieges von Emmanuel Macron. Die Präsidentschaftswahlen in Frankreich galten in diesem Jahr als europäische Schicksalswahlen. Der Untergang ist ausgeblieben. Aber was sagen der Ausgang der Wahl und der Verlauf des turbulenten Wahlkampfs über den aktuellen Zustand Frankreichs aus? Und markiert der Sieg Macrons den Beginn einer Renaissance der deutsch-französischen Partnerschaft und welche Perspektiven eröffnen sich daraus für die Erneuerung Europas?

    Den Auftakt zu einer lebhaften und spannungsgeladenen Debatte mit über 70 Gästen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft machte der renommierte Publizist und ehemalige Herausgeber der Zeitung "Le Monde" Jean-Marie Colombani. Er charakterisierte Macron als modernen Cäsar, der nach dem Motto "veni, vidi, vici" agiert habe. Macron habe frühzeitig ein feines Gespür für die sich abzeichnende politische Zeitenwende gezeigt und sich erfolgreich als Verkörperung des allgemeinen Wunsches nach Veränderung und der Überwindung des klassischen Rechts-Links-Lagerdenkens präsentiert. Die langjährige Korrespondentin der FAZ Michaela Wiegel unterstrich den spürbaren Stimmungsumschwung hin zu einem neuen Optimismus in Frankreich, den der Sieg Macrons bereits jetzt ausgelöst habe. Nach zehn verlorenen Jahren bestehe nun die Chance, die notwendigen Reformen erfolgreich anzugehen. Dies erfordere einen kulturellen Wandel, der weniger auf direkte Konfrontation und mehr auf die Kunst des Kompromisses setzt. Auch Deutschland sei aufgerufen, Zugeständnisse zu machen, um die sich mit Macron bietende Chance entschlossen zu nutzen und die deutsch-französische Partnerschaft wieder als Triebwerk für Europa zu etablieren.

    <link fileadmin dateien ed bb_europagespraech_30.05.2017.pdf download>Einladung Brandenburger Europagespräche 30. Mai 17 Uhr

    Förderer: Land Brandenburg

    Kontakt: <link record:tt_news:346 internal-link>Stephen Bastos