EUROPA IM VISIER - Impulse für die Europäische Union aus Paris, Warschau, Berlin
Datum
9. Mai 2017, 00:00 - 9. Mai 2017, 00:00Die Europäische Union steht angesichts wachsender Kontroversen über die zukünftige Gestaltung der europäischen Integration vor großen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was die Europäische Union im Innersten zusammenhält. Anlässlich ihres achtzigsten Geburtstags diskutierte Prof. Dr. Rita Süssmuth mit Gästen aus den Ländern des Weimarer Dreiecks am 09.05.2017 in der französischen Botschaft in Berlin über neue Impulse für Europa und zukunftsweisende Antworten auf diese Frage.
In einer Bestandsaufnahme erörterten Rita Süssmuth und die Referenten Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Humboldt-Viadrina Governance Platform, Pierre Vimont, ehemaliger französischer Botschafter und geschäftsführender Generalsekretär des Europäischen Auswärtigen Dienstes sowie Janusz Styczek, Gesandter der polnischen Botschaft in Berlin, den Stellenwert Europas in der öffentlichen Debatte in Deutschland, Frankreich und Polen sowie Vorstellungen der drei Länder über die zukünftige Richtung der europäischen Integration. Hierbei wurde die Eigenwahrnehmung der jeweiligen Länder mit der Fremdwahrnehmung durch die anderen beiden Länder verglichen. Dabei zeigte sich auch eine kritische Haltung gegenüber der eigenen Politik, so war die Europäische Union zwar im französischen Wahlkampf ein wichtiges Thema, das aber nur oberflächlich diskutiert wurde. Auch die deutsche Wirtschaftspolitik wurde in ihrem Umgang mit anderen EU Mitgliedstaaten kritisiert.
Anschließend wandten die Referenten den Blick in die Zukunft und diskutierten die dringendsten Handlungsprioritäten, die sich daraus für die EU ergeben. Neben der Bedeutung von strategischen Fragen wie einer Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums und der Stärkung der Sicherheit in Europa betonten die Referenten die Wichtigkeit einer stärkeren Beteiligung der Bürger am europäischen Projekt. Nicht nur die Regierungen der EU Mitgliedstaaten und die europäischen Institutionen sind Teil der europäischen Integration, sie betrifft auch jeden Bürger Europas im Alltag, zum Beispiel in der Arbeitswelt, im Studium oder in der Freizeit. Die europäische Integration sollte daher auch auf diesem Gebiet der lokalen Demokratie unter Beteiligung der Zivilgesellschaft gedacht werden.
Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutsche Polen-Institut und der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung organisiert.
Kontakt: <link europaeischer-dialog-europa-politisch-denken detailseiten mitarbeiter-detail-europaeischer-dialog>Dr. Isabelle Farçat