Europaforum Jugend und Demokratie

Foto: © Stiftung Genshagen | Charlotte Müller
Datum
22. November 2017Foto: © Stiftung Genshagen | Charlotte Müller
Unter dem Titel "Auf die Bürger der EU zugehen. Die Chance nutzen. Über uns, mit uns, für uns" präsentierte der Sonderberater des EU Kommissionspräsidenten Juncker und ehemalige Ministerpräsident von Flandern Luc Van den Brande im Rahmen des Europaforums Jugend und Demokratie am 22. November 2017 in Genshagen konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Kommunikation und der demokratischen Teilhabe in der EU.
In der anschließenden Diskussion stand die Perspektive der europäischen Jugend im Mittelpunkt. Van den Brande verwies gleich zu Beginn auf die grundlegende Prämisse seines Berichts. Die EU leide unter einer fundamentalen Vertrauens- und Identitätskrise. Wenn es nicht gelänge, die Bürger Europas wieder näher an die EU heranzuführen, laufe die EU Gefahr zu scheitern. Auf dieser Basis machte er eine Reihe konkreter Vorschläge für eine EU, die wieder stärker auf die Bürger ausgerichtet sei. Der notwendige Brückenschlage solle vor allem mit zwei Schlüsselinstrumenten gelingen: mit neuen Partnerschaftsabkommen mit regionalen und lokalen Akteuren in ganz Europa und mit einer besseren Nutzung neuer Kommunikationstechniken. Dabei gehe es vor allem darum, gezielt die junge Generation von Europäern anzusprechen.
Die anschließende Diskussion mit zahlreichen jungen Gästen auf dem Podium und im Publikum offenbarte trotz aller europäischer Grundüberzeugung der Beteiligten eine weitreichende Skepsis gegenüber den Ideen des EU-Sonderberaters. Weitestgehend handele es sich um alten Wein in neuen Schläuchen. Es bedürfe daher weiteren Druck von Seiten der Jugend, um die allzu oft paternalistische Grundhaltung der Europäischen Kommission zu überwinden und echte Beteiligungschancen in der EU zu erstreiten. Unter den mehr als 60 Gästen waren rund 20 Alumni von "Europamobil", dem größten europäischen Jugendprojekt der Stiftung Genshagen. Seit 2009 besuchen im Rahmen von "Europamobil" jedes Jahr rund einen Monat lang 20 Studierende aus ganz Europa mit einen Bus abwechselnd Schulen in Deutschland, Frankreich und Polen, um Europa in die Schulen zu bringen.
Förderer: Auswärtiges Amt