Brandenburger Europagespräch zum Ausgang der Parlamentswahlen in Polen

Am 19.11.2019 fand unter dem Titel „Guter Wandel 2.0? Polen nach den Wahlen“ ein weiteres Brandenburger Europagespräch im Schloss Genshagen statt. Die renommierte polnische Soziologin und Publizistin Karolina Wigura setzte in ihrem Impulsvortrag den Wahlsieg der polnischen Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) bei den Parlamentswahlen im Oktober in einen breiteren soziologischen Kontext. Unter anderem forderte sie, die Opposition solle mehr Empathie im Umgang mit den Wählerinnen und Wählern der PiS zeigen.

Foto: © Stiftung Genshagen

 

Datum

19. November 2019

Am 19.11.2019 fand unter dem Titel "Guter Wandel 2.0? Polen nach den Wahlen" ein weiteres Brandenburger Europagespräch im Schloss Genshagen statt. Karolina Wigura, renommierte polnische Soziologin und Mitbegründerin des intellektuellen Online-Magazins "Kultura Liberalna" aus Warschau, setzte in ihrem Impulsvortrag den Wahlsieg der polnischen Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) bei den Parlamentswahlen im Oktober in einen breiteren soziologischen Kontext.

In ihrer differenzierten Analyse machte sie deutlich, dass Polen den Pfad der liberalen Demokratie zwar verlassen habe. Allerdings habe sich noch kein autoritäres System etablieren können. Bei aller berechtigten Sorge sei ein übertriebener Alarmismus nicht angebracht. Es gehe vielmehr darum, die Gründe für die Popularität der PiS zu analysieren. Dabei müsse man anerkennen, dass die Transformation nach 1989 für viele Menschen mit materiellen und kulturellen Verlusterfahrungen verbunden waren. Diese würden von der Regierungspartei PiS geschickt angesprochen und politisch genutzt.

Um die Polarisierung der polnischen Gesellschaft zu überwinden, müsse die Opposition vor allem mehr Empathie im Umgang mit den Wählerinnen und Wählern der PiS zeigen. In der anschließenden Podiumsdebatte diskutierte Karolina Wigura ihre Thesen mit Paweł Musiałek vom konservativen polnischen Think Tank "Klub Jagielloński", mit dem Spiegel-Journalisten Jan Puhl und mit Darius Müller, Leiter des Schloß Trebnitz Bildungs- und Begegnungszentrums e.V. und Partnerschaftsbeauftragter des Landes Brandenburg für die Region Großpolen. Moderiert wurde die Debatte von Manfred Sapper, Chefredakteur der Zeitschrift Osteuropa.

Partner: Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e.V.

Förderer: Land Brandenburg 

Ansprechpartner/in

Stephen Bastos

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