Diversität in Arbeit – Auftaktveranstaltung im Museum für Sepulkralkultur Kassel

Am 28.04.2019 startete die Veranstaltungsreihe „Diversität in Arbeit“ im Museum für Sepulkralkultur Kassel. Inhaltlich geht es in der Reihe um die Auseinandersetzung mit Impulsen aus der Wirtschaft, die einen erfolgreichen Umgang mit Diversität aufzeigen.

Foto: © Stiftung Genshagen | Anja Köhne

Datum

28. April 2019

"Diversität in Arbeit" ist eine bundesweite Veranstaltungsreihe zur Diversitätsentwicklung in Kunst- und Kulturinstitutionen. Angeregt von konkreten Fragen acht sehr unterschiedlicher Kultureinrichtungen geht es um die Auseinandersetzung mit Impulsen aus der Wirtschaft, die erfolgreiche Arbeitsweisen im Umgang mit Diversität aufzeigen.

Bei der Auftaktveranstaltung im Museum für Sepulkralkultur traf Museumsdirektor Dr. Dirk Pörschmann auf Kristina Beer, Head of Global Learning & People Development von der SMA Solar Technology AG, Niesetal. Im Fokus stand die Frage des Museumsleiters: "Wie können wir die neue Dauerausstellung so entwickeln, dass die darin vorkommenden, diversen Perspektiven und Kulturen in die Entwicklung der Präsentation einbezogen werden?".

In ihrem Impulsvortrag gab Kristina Beer spannende Einblicke in den Arbeitsalltag eines global agierenden Technikunternehmens und erläuterte, was Diversität im Rahmen der SMA Solar Technology AG bedeutet. Sie sprach von der täglichen Herausforderung, das Etablierte zu bewahren und zugleich immer auch nach neuen Perspektiven suchen zu müssen, um auf lange Sicht erfolgreich zu sein.

Vor allem in den internationalen Arbeitsteams sei es wichtig, sich über seine "unconscious bias", die "unbewusste Voreingenommenheit", klar zu werden. Dabei handelt es sich um erlernte Stereotype oder Vorurteile, die unser Denken und Handeln automatisch und unbeabsichtigt beeinflussen können. Um die eigenen Komfortzonen zu überwinden, sollten emotionale Prägungen immer wieder hinterfragt und der Austausch mit fachfremden Menschen und Sichtweisen gesucht werden.

Schließlich teilte Kristina Beer noch eine Erkenntnis, die für ein Unternehmen und eine Kultureinrichtung wohl gleichermaßen bemerkenswert ist: Sie stellte fest, dass der Erfolg der Firma SMA nicht in erster Linie vom zu verkaufenden Produkt abhängt, sondern von dessen Leistungsfähigkeit - von dem Erlebnis, das die Kundinnen und Kunden letztlich durch das Produkt haben.

Inspiriert von den Ausführungen der Impulsgeberin ergab sich eine intensive Diskussion zu den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten der Öffnung eines Museums, die im internen Workshop am Folgetag weitergeführt wurde und bereits erste, konkrete Ideen zur Beantwortung der Ausgangsfrage des Museums zur Folge hatte.  

verantwortlich: Moritz von Rappard