Genshagener Papier N° 27

“Towards more cohesion in EU enlargement policy – tapping the potential of the Weimar Triangle”

März 2021

In den letzten Jahren haben Deutschland, Frankreich und Polen eine aktive Rolle dabei gespielt, die EU-Erweiterungspolitik gegenüber dem Westbalkan voranzutreiben oder neu zu gestalten. In ihrer Analyse argumentieren Florent Marciacq und Tomasz Żornaczuk, dass dieses Politikfeld das Potenzial hat, einen neuen Bereich der Zusammenarbeit für das Weimarer Dreieck zu erschließen.

Das Papier beleuchtet die Ansätze der drei Länder gegenüber den Beitrittsanwärtern Südosteuropas und die Motive, die ihrem Engagement in der Region zugrunde liegen. Es untersucht ihre Positionen zu zentralen Bereichen und Mechanismen des Beitrittsprozesses – Konditionalität, Rechtsstaatlichkeit, regionale Kooperation und Konfliktregelung – und identifiziert dabei eine Reihe von Gemeinsamkeiten und Reibungspunkten. Basierend auf diesen Erkenntnissen skizzieren die Autoren eine Blaupause für ein verstärktes Engagement des Weimarer Dreiecks im Westlichen Balkan, mit dem Ziel, die EU-Integration der Region zu befördern und dem Einfluss externer Akteure wie Russland und China entgegenzuwirken. Intensivierte Konsultationen in diesem Format würden dem Weimarer Dreieck nicht nur Rückenwind geben, indem sie ein neues Feld der Kooperation eröffnen; sie würden auch zu mehr Zusammenhalt in der EU-Erweiterungspolitik beitragen.