Unter Druck: Die Zukunft der Demokratie im Weimarer Dreieck gestalten

Das Projekt “Unter Druck: Die Zukunft der Demokratie im Weimarer Dreieck gestalten“ fördert über drei Jahre (2025-2027) einen vertraulichen und zielgerichteten Austausch über die Weiterentwicklung und die Zukunftsperspektiven der Demokratie in Deutschland, Frankreich, Polen und darüber hinaus in Europa.
Das Projekt “Unter Druck: Die Zukunft der Demokratie im Weimarer Dreieck gestalten“ fördert über drei Jahre (2025-2027) einen vertraulichen und zielgerichteten Austausch über die Weiterentwicklung und die Zukunftsperspektiven der Demokratie in Deutschland, Frankreich, Polen und darüber hinaus in Europa.

Der Zustand unserer Demokratien ist ein allgegenwärtiges Thema, das nicht nur Grundfragen für die Zukunft von Politik und Gesellschaft, sondern auch für unser Schicksal als Europäer*innen aufwirft. Die Wehrhaftigkeit der pluralen, liberalen Demokratien in Europa steht unter erheblichem Druck. Sie sind in einem aggressiven geopolitischen Kontext gleichzeitig internen und externen Spannungen ausgesetzt, die sich in Polarisierungen der Öffentlichkeit, realen oder gefühlten Triggerpunkten in der Gesellschaft, einem steigenden Vertrauensverlust in die repräsentative Demokratie, einem Erstarken von nationalpopulistischen Parteien und sogar in der Infragestellung des Rechtsstaats äußern können. 

In Frankreich, Deutschland und Polen sind all diese Tendenzen deutlich sichtbar, entfalten sich aber in unterschiedlichen politischen Systemen und Entwicklungen, demokratischen Erinnerungskulturen und Gesellschaftsstrukturen. Nicht nur besorgniserregende, sondern auch einige ermutigende Demokratieentwicklungen konnten in den letzten Jahren beobachtet werden. Da Demokratien von ständigen Anpassungsprozessen an neue gesellschaftliche und politische Realitäten leben, hängt die künftige politische Stabilität in Europa nicht zuletzt davon ab, ob solche Anpassungen in den Ländern des Weimarer Dreiecks langfristig gelingen werden. Darüber hinaus trägt das Weimarer Dreieck für die Verteidigung der Demokratie in Europa, seit seiner Gründung, eine große Verantwortung.  

Das Projekt widmet sich folgenden Fragen:  

Wie reagieren die Länder des Weimarer Dreiecks auf Herausforderungen, die die jeweiligen demokratischen Systeme politisch, institutionell und gesellschaftlich in ihrer Substanz bedrohen? Wo liegen Ähnlichkeiten und Unterschiede, wo Potenzial für ein gemeinsames Handeln? Welche Rolle können politische, zivilgesellschaftliche, aber auch wirtschaftliche Akteure zur Stärkung der Demokratie in den drei Ländern und in Europa spielen? 

Projektziele und Ablauf

Projektziele

Durch die Begegnung zentraler Akteur*innen aus den drei Ländern über drei Jahre hinweg im Schloss Genshagen sollen sowohl ein einzigartiges, interdisziplinäres und sektorübergreifendes Netzwerk als auch der Erfahrungsaustausch und die Gewinnung gemeinsamer Erkenntnisse befördert werden. Die Teilnehmenden kommen aus den Bereich Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Durch Publikationen, Podiumsdiskussionen und Bürgerdialoge wird dem Prozess eine öffentliche Sichtbarkeit verliehen.  

Die sektorübergreifende Auseinandersetzung im trinationalen Rahmen bietet die Möglichkeit, eine multiperspektivische Problemanalyse vorzunehmen und Lösungsansätze zur transnationalen Stärkung der Demokratie zu entwickeln.  
 

Ablauf: 

Das Projekt ist auf drei Jahre (2025-2027) angelegt und widmet sich jedes Jahr einem speziellen thematischen Schwerpunkt.  

Druckpunkte/Spannungsfelder 

Spannungsfeld 1
Institutionen/Politik 
2025 
Institutionelle Spannungsfelder/Systeme im Wandel: Wehrhaftigkeit der liberalen, repräsentativen Demokratie (Parteiensysteme, Rechtsstaat) unter Druck nationalpopulistischer Parteien.  

Link zur ersten Konferenz am 05.-06. Juni 2025 
Spannungsfeld II
Gesellschaft 
2026 

Gesellschaftliche Spannungen: soziale Konflikte als Risiko und Chance für die Demokratie. Themenbezogene Austausche: Klima, Identität, Krieg, soziale Frage (Stadt-Land), Formen der partizipativen Demokratie 

Spannungsfeld III 
Öffentlichkeit 
2027  

Kampf der Narrative: Medien und politische Kommunikation in Zeiten der digitalen Machtkämpfe  

  • Marie Augère
    ProjektleiterinEuropäischer Dialog - Europa politisch denken