Zauberwort Resilienz – letzte Hoffnung für den Weg in die Transformation?
In Zeiten von globalen Krisen müssen Menschen und Gesellschaften widerstandsfähig werden und sich schnell anpassen. In diesem Kontext taucht in den letzten Jahren vermehrt der Begriff „Resilienz“ auf. Handelt es sich dabei nur um ein Modewort oder ist Resilienz ein wichtiger Schlüsselfaktor auf dem Weg in die notwendige nachhaltige Transformation? Und welche Rolle spielen dabei Kunst und Kultur? Diesen Fragen widmete sich die Stiftung Genshagen im Juni 2023 im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Akademie unter Bäumen“. In dieser Publikation geben Stimmen aus Wissenschaft, Kunst, Politik, Zivilgesellschaft und aus unterschiedlichen Ländern verschiedene Perspektiven mit Text- und Videobeiträgen in fünf Themenblöcken: “Urban Resilience”, “Resilience amid Climate Change and Sustainability”, “Democracies in Times of Crises”, “What Future for the Young Generation?”, „Art and Resilience in Times of War and Forced Migration“.
Während Leon Kapetas vom Resilient Cities Network das Konzept der „urban resilience“ erläutert, beschreibt der Kulturbevollmächtigte des Bürgermeisters der Stadt Krakau Robert Piaskowski, wie die Stadt reagiert hat, um den Kulturbereich während der Krise der Covid-19-Pandemie zu retten, und erklärt wie diese Erfahrung die Stadt besser für andere Krisen gewappnet hat.
Karim Selouane von Resallience geht darauf ein, was notwendig ist, damit die öffentliche Hand sich auf unausweichliche Katastrophen im Kontext des Klimawandels vorbereitet und warum es auf ein Zusammenwirken mit der Kunst und Kultur ankommt. Siddhartha vom Fireflies Intercultural Centre in Bangalore gibt seinerseits Einblicke zur Situation in Indien und zu den lokalen Lösungen, die für die durch Klimaveränderungen verursachten globalen Herausforderungen gesucht werden.
Andreas Oldenbourg vom Progressiven Zentrum e. V. befasst sich mit der demokratischen Regression und erklärt, warum ein progressives Verständnis demokratischer Resilienz notwendig ist. Für den Klimaaktivisten Jakob Blasel ist die Forderung nach mehr Resilienz keine ausreichende Antwort auf die Herausforderungen, mit denen besonders junge Generationen konfrontiert werden.
Die Autorin Dima Albitar Kalaji von WIR MACHEN DAS e. V. geht insbesondere auf die prekäre Situation von Schriftsteller*innen im Exil ein, während der Pianist Aeham Ahmad erzählt, welche Resilienzkräfte er in Kriegszeiten entwickeln musste und wie ihm die Musik dabei geholfen hat.
Um die Vielfalt der Perspektiven auch sprachlich abzubilden, wurden die schriftlichen Beiträge jeweils in ihrer deutschen, französischen, polnischen und arabischen Originalversion belassen sowie ins Englische übersetzt.
Partner: Dialogues en humanité
Förderer: Bundeszentrale für politische Bildung (bpb); Nemetschek Stiftung