Genshagener Noten 8/2017

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Die europäische Veranstaltungsreihe „An den Grenzen der Zukunft“, die gemeinsam mit dem französischen Partner Observatoire des politiques culturelles initiiert wurde und im November 2016 im Schloss Genshagen startete, setzt sich mit der Rolle und dem Beitrag der Künste, des Kultursektors und der Kulturellen Bildung in gesellschaftlichen Partizipations- und Integrationsprozessen auseinander. Im November 2016 kamen 50 Vertreterinnen und Vertreter von Kulturinstitutionen aus Frankreich, Polen, Italien, Bulgarien, Marokko und Deutschland, Künstler, Kulturakteure und junge Erwachsene in der Stiftung Genshagen zusammen, um Fragen der Diversität, Interkulturalität, Kulturellen Bildung und Kunst nachzugehen. Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe stehen Fragen des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft und wie dieses auch von kulturpolitischer Seite und von Kulturinstitutionen gestaltet werden kann: auf europäischer Ebene und gemeinsam mit der jungen Generation.

Ziel der Auftaktveranstaltung war es, eine Laborsituation auf europäischer Ebene zu schaffen, in welcher das visionäre Potenzial der Kunst dazu genutzt wird, angesichts gesellschaftlicher Entwicklungen und Dynamiken neue Wege zu erproben. Dabei war sowohl der Wissenstransfer und Vergleich zwischen den Ländern wichtig, als auch der künstlerisch forschende Blick junger Erwachsener. Im ersten Nomadischen Labor, einem künstlerischen trilateralen Jugendaustauschprojekt, entwickelten junge Erwachsene aus Frankreich, Polen und Deutschland deshalb mit der Choreographin Be van Vark eine Tanztheaterperformance zum Thema. Diese wurde den Teilnehmenden der sich anschließenden Tagung „An den Grenzen der Zukunft“ als Tagungsauftakt präsentiert. Im weiteren Tagungsverlauf diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Partnereinrichtungen mit den Jugendlichen über ihre Erfahrungen im Nomadischen Labor, trugen ihre Positionen zum Thema vor, diskutierten Beispiele und planten den weiteren Projektverlauf.

Die Beiträge der achten Genshagener Note resümieren und evaluieren zunächst die Ergebnisse dieses ersten Nomadischen Labors aus verschiedenen Perspektiven. Es schließt sich eine Beschreibung der deutsch-französischen Perspektive auf Fragen von Diversität und Partizipation sowie eine Analyse verschiedener Projekte Kultureller Bildung im Hinblick auf die Bezeichnung "Erben der Einwanderung" an. Im letzten Teil der Genshagener Note schildern die Vertreterinnen und Vertreter der Partnereinrichtungen ihre Positionen zum Thema Diversität und Interkulturalität mit Verweisen auf aktuelle Entwicklungen der Kulturellen Bildung in ihren jeweiligen Ländern.

8th Genshagener Note „On the Threshold of the Future“
The European series of seminars „On the Threshold of the Future“, which has been initiated together with the French partner organization Observatoire des politiques culturelles, started in November 2016 at Genshagen castle. Its main focus lies on the role and contribution of arts, the cultural sector and arts education in societal participation and integration processes. In November 2016 fifty representatives of cultural institutions from France, Poland, Italy, Bulgaria, Morocco and Germany as well as artists, cultural operators and young adults came together at the Genshagen Foundation to discuss questions of diversity, interculturality, cultural education and arts. The main focus of the seminar was on questions of living together in our society and how this can be shaped by cultural institutions – on a European level and together with the young generation.

The aim of the opening seminar has been to create a laboratory situation on a European level, in which the visionary potential of arts is used to examine new ways of living together in view of the background of current societal developments and dynamics. In doing so, a transfer of knowledge and comparison between the participating countries has been central, as well as the artistic and inquiring view of young adults. Therefore, in the first Nomad’s Lab, a trilateral artistic youth exchange project, young adults from France, Poland and Germany developed a dance and theatre performance on this topic under the direction of choreographer Be van Vark. This performance has been presented to the participants of the seminar “On the Threshold of the Future” at the opening of the conference. In the further course of the seminar, representatives of the European partner institutions discussed with the young adults the experiences they made in the Nomad’s Lab, presented their positions on the topic, considered other examples and planned the further course of the project.

The contributions of the eighth “Genshagener Note” firstly summarize and evaluate the results of the first Nomad’s Lab from different angles. Subsequently, a description of the German-French perspective on questions of diversity and participation as well as an analysis of different cultural projects regarding the concept of “heirs to immigration” is given. In the last part of the eighth “Genshagener Note” the representatives of the European partner organizations describe their positions on the topics of diversity and interculturality with reference to current developments in arts education in their respective countries.