Genshagener Papier N°17

„Deutschland und Frankreich. Der Neustart des europäischen Motors“

Januar 2016
Autoren: Philippe Gustin & Stephan Martens
Herausgeber: Stiftung Genshagen

Die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland war noch nie eine Selbstverständlichkeit.

Die deutsch-französische Partnerschaft war kein Ausdruck einer unwiderstehlichen gegenseitigen Anziehung, sondern eine rationale Notwendigkeit. Heute ist das »deutsch-französische Paar« eine wichtige Konstante der Europäischen Union, da es immer ein Motor Europas war und heute noch ist.

Wenn die Kritiker ihm vorwerfen, nicht modern genug zu sein und so viele Probleme zu schaffen, wie es zu lösen vorgibt, so liegt das in Wahrheit daran, dass das erweiterte Europa eine Krise durchlebt und sehr unsicher ist. So muss das deutsch-französische Tandem wie in den schwierigen Nachkriegsjahren oder in den Jahren nach dem Fall der Mauer und der deutschen Wiedervereinigung eine neue Dynamik zu Gunsten Europas finden.

Nun gilt es, eine Spaltung Europas und das Ende der europäischen Idee zu vermeiden. Aber das Schlimmste kann verhindert werden, wenn die französischen und deutschen Verantwortlichen strategisch, nicht bloß politisch, handeln. Ohne Floskeln möchte dieser Essay, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, die Notwendigkeit starker Beziehungen zwischen dem deutschen und dem französischen Volk zu Gunsten eines prosperierenden und friedlichen Europa bestätigen.