Genshagener Papier N°25

“The Weimar Triangle and the future of the West”

September 2020

Hans Kundnani und Michał Kuź werfen in diesem Papier einen ausführlichen Blick auf die Zukunft des Westens in turbulenten weltpolitischen Zeiten. Nach einer Vorstellung verschiedener Konzepte des „Westens“ untersuchen sie die innere und äußere Dimension der Krise, welche die westliche Wertegemeinschaft ihrer Ansicht nach gegenwärtig durchläuft. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass der Westen in den vergangenen Jahren nicht nur durch externe Bedrohungen wie den Aufstieg Chinas und die aggressive Außenpolitik Russlands, sondern auch durch interne Konflikte insbesondere um die Bedeutung des „Liberalismus“ als zentraler Wertebasis zunehmend unter Druck geraten sei. Die drei Staaten des Weimarer Dreiecks spiegelten in ihren Beziehungen untereinander einige dieser Konflikte wider. Nur wenn es Deutschland, Frankreich und Polen gelänge, ihre Differenzen beizulegen, könne das Weimarer Dreieck einer drohenden Fragmentierung des Westens, die von den Autoren als mögliches Zukunftsszenario gesehen wird, entgegenwirken.

Hans Kundnani ist Senior Research Fellow am Royal Institute of International Affairs (Chatham House) in London und Autor des in mehrere Sprachen übersetzten Buches “The Paradox of German Power” (London/New York: Hurst/Oxford University Press, 2014).

Michał Kuź war von 2018 bis 2020 als Projektleiter in der Stiftung Genshagen tätig. Seit August 2020 arbeitet er als Diplomat in der Polnischen Botschaft in Deutschland.