Neue Wege in ein neues Europa

Der 50. Jahrestag des Elysée-Vertrages am 22. Januar 2013 bot eine geeignete Gelegenheit, die deutsch-französischen Beziehungen in Europa neu zu vermessen. In dem aus diesem Anlass bei Nomos erschienenen Sammelband Neue Wege in ein neues Europa - Die deutsch-französischen Beziehungen nach dem Ende des Kalten Krieges analysieren 14 Autorinnen und Autoren aus beiden Ländern zentrale Wirkungsfelder deutsch-französischer Politik in Europa seit 1989.

Der erste Band der Genshagener Schriften ist zugleich in französischer Sprache unter dem Titel "Les relations franco-allemandes dans une Europe unifiée. Réalisations et défis" bei Presses Universitaires de Bordeaux erschienen.

Die Folgen des Umbruchs von 1989 betrafen nicht nur die globale und die europäische Makroebene. Auch die deutsch-französischen Beziehungen sahen sich mit neuen, weitgehenden Herausforderungen konfrontiert. Heute befindet sich die europäische Integration in einer kritischen Umbruchphase, und eine Analyse der ersten zwei Jahrzehnte deutsch-französischer Beziehungen nach dem Ende des Kalten Krieges und der Vollendung der deutschen Einheit ist überfällig. In dem Band werden einzelne Felder der Europapolitik ebenso in den Blick genommen wie die institutionelle Entwicklung der EU sowie Aspekte der öffentlichen Meinung und der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit. Insgesamt entsteht das Bild einer fortdauernden deutsch-französischen Verantwortungsgemeinschaft, deren einziges realistisches Alternativszenario die Desintegration Europas wäre. In der Residenz der deutschen Botschafterin in Paris wurde dieser erste Band der „Genshagener Schriften – Europa politisch denken“ im Rahmen einer Buchpräsentation am 13. Februar 2013 einer interessierten französischen Fachöffentlichkeit vorgestellt.